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Werden Gratis-Hypotheken bald Realität?

Aktualisiert: 11. Dez. 2020

Nach dem massiven, jedoch nur kurzzeitigen Anstieg der Hypothekarzinsen im Frühjahr, sind diese dank dem Eingreifen der Regierung und der Zentralbanken rasch wieder auf das Niveau von Anfang 2020 gesunken. Doch wie sieht es für die kommenden Monate aus? Mehrere Indizien weisen darauf hin, dass die Zinsen auch in den nächsten Monaten tief bleiben oder sogar weiter sinken werden.

Im Normalfall zahlen Hypothekennehmer für lange Laufzeiten höhere Zinssätze als für kurze, da man der Bank für langfristige Hypotheken und dem damit verbundenen erhöhten Risiko einen höheren Aufschlag bezahlt. Davon merkt man momentan jedoch kaum etwas. Denn die Zinsstrukturkurve zeigt sich flach, sprich die Zinssätze sind für alle Laufzeiten in etwa gleich hoch.

So erstaunt es nicht, dass Hausbesitzer aufgrund der geringen Preisunterschiede in der letzten Zeit auf langfristige Hypotheken setzten. Der Schutz gegen allfällige Zinserhöhung in den kommenden Jahren und die Planungssicherheit auf lange Zeit waren zu verlockend. «Wir sehen momentan jedoch keine Notwendigkeit, sich jetzt für eine Hypothek mit langer Laufzeit zu entscheiden – als Alternative empfehlen wir unseren Kunden deshalb die SARON-Hypothek. Damit bleiben Hypothekarnehmer weiterhin flexibel und profitieren, sollten die Zinssätze weiter sinken.» sagt Marcel Dreier, CEO der topHYPO GmbH. Und dass die Hypothekarzinsen weiter sinken werden, ist laut Marcel Dreier «sogar sehr wahrscheinlich».


Negativzinsen auf Sparkonten und eine flache Zinsstrukturkurve – Indizien für noch tiefere Zinsen?

Der Zinssatz auf Sparkonten liegt heute in der Regel bei 0. Da Kredite grösstenteils mit Mitteln von Sparkonten finanziert werden, geht man auch bei Hypotheken von einem Mindestsatz von 0 Prozent aus. Hinzu kommt die Marge für die Bank. Zurzeit liegt der Zinssatz auf Sparkonten noch bei 0. Doch das könnte sich in Zukunft ändern. Bei hohen Beträgen ziehen Finanzinstitute ihren Kunden bereits Minuszinsen ab. Wenn der Druck weiter steigt und Geld auf Sparkonten zunehmend für weniger als 0 Prozent verzinst wird, wird das auch spürbare Folgen für Hypothekarzinsen haben. Sollte also die Null-Grenze bei den Sparkonten gesprengt werden, könnten die ohnehin schon tiefen Zinssätze bei Hypotheken nochmals deutlich sinken.


Die Annäherung der Zinssätze von kurz- und langfristigen Hypotheken könnte ein weiteres Indiz für eine Zinsreduktion sein. Finanzinstitute könnten so ihre Kunden motivieren, eher langfristige Verträge einzugehen. Sollten Hypothekargeber eine Zinssenkung vermuten, wären demnach Abschlüsse für Festhypotheken rentabler als kurzfristige Verträge.


Ob die aktuellen Tiefzinsen jetzt langfristig gesichert oder doch auf eine weitere Zinssenkung zugewartet werden sollte, kann man nicht pauschal entscheiden und sollte individuell beurteilt werden. Doch es weist vieles darauf hin, dass die Zinssätze noch lange auf tiefem Niveau bleiben.

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